Russland bietet Elon Musk Asyl
Russland bringt Elon Musk als Asylbewerber ins Spiel – weniger aus Sorge
um dessen Sicherheit, sondern mehr als symbolischer Affront gegen den
Westen. Nach dem öffentlichen Zerwürfnis mit Donald Trump nutzt Moskau
die Gelegenheit für ein geopolitisches Signal. Die Botschaft zählt,
nicht die Annahme.
Der Ton zwischen Donald Trump und Elon Musk ist endgültig eskaliert.
Nach wechselseitigen Beschimpfungen – von "verrückt" bis "Lügner" –
wirkt das Verhältnis zwischen dem Präsidenten und dem Tech-Milliardär
zerrüttet.
Während Trump mit der Streichung milliardenschwerer
Subventionen droht, denkt Musk laut über die Gründung einer neuen Partei
nach. Inmitten dieses inneramerikanischen Machtkonflikts tritt Russland
auf den Plan – mit einem politischen Asylangebot für Elon Musk.
Der Vorschlag klingt wie ein geopolitisches Theaterstück mit einem
schillernden Protagonisten: Russland könne sich vorstellen, Elon Musk
politisches Asyl zu gewähren.
Dies erklärte Dmitrij Nowikow,
stellvertretender Vorsitzender des russischen Duma-Ausschusses für
internationale Angelegenheiten, gegenüber der staatlichen
Nachrichtenagentur TASS.
Der Schritt sei rechtlich möglich – aber praktisch kaum nötig, so der
Abgeordnete. Der Unternehmer stehe derzeit nicht unter Verfolgung, die
ein Asylgesuch erforderlich mache. Doch die Aussage ist weit mehr als
ein beiläufiger Kommentar: Sie ist ein politisches Signal, bewusst
gesetzt in einem Klima wachsender ideologischer Konfrontation.
Dass
Moskau ausgerechnet Elon Musk einen solchen Schutzstatus anbietet,
überrascht nicht. Der milliardenschwere Unternehmer ist längst mehr als
nur Firmenchef von Tesla, SpaceX oder X (ehemals Twitter).
Er ist zum
Meinungsführer geworden, zum global sichtbaren Kritiker westlicher
Narrative – mal zur US-Ukraine-Politik, mal zur Meinungsfreiheit in
sozialen Netzwerken.
Für Russland kommt Elon Musk als Projektionsfläche zur rechten Zeit: Das
implizite Narrativ lautet, der Westen unterdrückt zunehmend abweichende
Meinungen – während Russland sich als verlässlicher Schutzraum für
kritische Geister präsentiert.
Wie im Fall Edward Snowden wird damit das
Bild eines Staates gepflegt, der unbequeme Wahrheiten nicht zum
Schweigen bringt, sondern ihnen Zuflucht gewährt.
Noch vor wenigen Jahren galt Musk als Favorit konservativer Kreise.
Seine Kritik an Corona-Maßnahmen, seine Übernahme von Twitter (heute X)
und sein Eintreten für "freie Meinungsäußerung" machten ihn zu einem
Darling der Rechten – inklusive Trump.
Doch das Bündnis war brüchig.
Musk
konterte auf seiner Plattform mit dem Vorwurf, Trump sei nicht nur
politisch dysfunktional, sondern auch in seinem persönlichen Verhalten
untragbar. Die beidseitige Eskalation zeigt, dass der Kampf um
Deutungshoheit in den USA längst auch innerhalb der konservativen Lager
tobt – zwischen alten Machtstrukturen und digitalen Populisten mit
globaler Reichweite.
Bislang gab es aus dem Umfeld Musks keine Reaktion auf die russische Einladung.
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