30.1.20

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IMSI-Catcher: Warum Überwacher es so einfach haben




Handys überprüfen nicht gleich, woher Mitteilungen kommen. Das öffnet Spionen Tür und Tor. Abhilfe ist nicht in Sicht, wurde auf der Usenix Enigma deutlich.

In Städten und an Flughäfen stellen Überwacher besonders gerne IMSI-Catcher auf, nicht immer in Einklang mit dem geltenden Recht. Mit diesen Überwachungsgeräten können massenhaft beliebige Mobiltelefone erfasst, verfolgt und bisweilen auch abgehört werden.

Unter Umständen können sogar Verbindungen aufgebaut und einem ahnungslosen Opfer untergeschoben werden. Die Überwachung ist erstaunlich einfach, Gegenwehr erstaunlich schwierig, wie Yomna Nasser am Montag auf der Konferenz Usenix Enigma erklärt hat.

"Die Wurzel des Übels ist, dass Mobiltelefone in den frühen Phasen einer Verbindung die Identität der Mobilfunk-Basisstation nicht überprüfen können", sagte Yomna Nasser, Technikerin bei der Electronic Frontier Foundation (EFF).

Mobilfunknetze sind so standardisiert, dass sie immer unverschlüsselte Nachrichten an die Endgeräte schicken können. Und das Handy bestätigt den Empfang, womit es zumindest die der SIM-Karte zugeordnete ID (International Mobile Subscriber Identity, IMSI) preisgibt.

Bekanntes Beispiel für unverschlüsselte Übertragungen sind behördliche Notfall-Mitteilungen, die sich entsprechend leicht fälschen lassen. Es gibt allerdings laufend technische Nachrichten, die Endbenutzer nie zu sehen bekommen.

Theoretisch könnte sich das Netz gegenüber Endgeräten auch bei unverschlüsselten Nachrichten mittels kryptographischer Zertifikate ausweisen. Das ist aber nicht vorgesehen, nicht einmal bei 5G. (Bei 5G soll immerhin die IMSI verschleiert werden können, Anmerkung.)


Zwar hätten Forscher rund um Syed Rafiul Hussain in einer Teststellung gezeigt, dass kryptographische Identifikation zu Mobilfunk hinzugefügt werden kann, praktisch sei das aber schwer umzusetzen. Denn jede Lösung müsse abwärtskompatibel sein, da bereits Milliarden Endgeräte ohne dieses Zusatzmerkmal im Umlauf sind.

Hinzu komme, dass die Paketgröße bei der Signalisierung limitiert ist, man also nicht beliebige digitale Signaturen mitschicken könne.

Auch die Frage, wo die Zertifikate auf Nutzerseite gespeichert werden sollen, sei ungelöst, zumal die auf der SIM-Karte gespeicherten Daten wiederum durch Netzmitteilungen umgeschrieben werden können.

Keine Kleinigkeit sei der Umstand, dass Mobilfunknetze im Detail sehr unterschiedlich konfiguriert sind. Zudem gäbe es ungelöste Probleme mit Replay-Attacken und wie kompromittierte Zertifikate zurückgezogen werden sollen. Und sobald auch Roaming funktionieren solle, werde die Zahl der zu verwaltenden Zertifikate enorm.

In einem EFF-Bericht hat Nasser vergangenes Jahr den Stand des Wissens über IMSI-Catcher zusammengefasst. Die Erforschung dieser Überwachungsgeräte selbst gestaltet sich allerdings schwierig, weil sowohl Hersteller als auch Kunden auf Geheimhaltung bedacht sind.

"Über kommerzielle IMSI-Catcher ist wenig bekannt", bedauert Nasser, "Daher herrscht Verwirrung darüber, was sie alles tun können." Gesichert sei, dass sie sowohl zur Überwachung Einzelner als auch zehntausender Bürger gleichzeitig eingesetzt werden können. Von einem genutzten Typ sei eine Reichweite von mindestens zwei Kilometern dokumentiert.


Die US-Regierung habe sich geweigert, Auskunftsanträge nach dem Informationsfreiheitsgesetz zu beantworten. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU (American Civil Liberties Union) habe daher kürzlich die US-Regierung verklagt.

Gleichzeitig sei die akademische Forschung zu dem Thema nicht einfach. Mobiltelefon-Firmware werde stets geheimgehalten, einschlägige Funkausrüstung sei teuer, die Spezifikationen von Endgeräten und Netzen seien sehr umfangreich und schwankten zudem stark von Netz zu Netz.

Schließlich gäbe es noch juristische Hürden: In manchen Ländern seien sogar passive Scans verboten; in Tunesien sei eine Person wegen bloßen Besitzes eines Software Defined Radio im Gefängnis gelandet. Und auf den von Mobiltelefonen empfangbaren Funkfrequenzen dürfe stets nur mit behördlich genehmigten Geräten gesendet werden.

Aufgrund dieser hohen Hürden beschäftigen sich nur wenige Wissenschaftler mit dem Thema IMSI-Catcher.


Einer davon ist Dr. Adrian Dabrowski. Ihn hat heise online gefragt, warum sich nicht die Netzbetreiber stärker gegen die IMSI-Catcher wehren: "Die Netzbetreiber mögen die IMSI-Catcher gar nicht, weil sie das Netz stören.

Aber sie können selbst nichts tun, wenn, wie heise online berichtet hat, sogar der US-Heimatschutz illegale IMSI-Catcher unbehelligt lässt", schätzt Dabrowski die Lage ein, "Andererseits fürchten die Netzbetreiber vermutlich um ihr Image, wenn sie ihre Kunden warnen; sie können ihren Kunden ja keinen konkreten Rat zur Vermeidung der Überwachung geben, zudem könnte es sich um einen Fehlalarm handeln."

Endbenutzer haben in der Tat wenig Handhabe, bestätige Nasser. Zwar habe es verschiedene Ansätze mit Apps gegeben, die beispielsweise Downgrades auf besonders unsicheren GSM-Mobilfunk oder unerwartet neu auftauchende Basisstationen melden sollen.

Doch hätten diese Apps zuviele Fehlalarme produziert, um praxistauglich zu sein. Im übrigen funktionierten sie nur mit ausgewählten Endgeräten.

Wie verzwickt die Lage ist, zeigt der Umstand, dass Spionageabwehren in verschiedenen Länder, darunter die USA und Kanada, offenbar wenig gegen fremde IMSI-Catcher in den Hauptstädten ausrichten. Reine Spekulation bleiben heimliche Stillhalteabkommen zwischen Geheimdiensten unterschiedlicher Länder, die sich nicht in die Quere kommen wollen.

Quelle

27.1.20

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Kommt der dritte Weltkrieg? Er ist bereits im Gange



Die russische Abgeordnete Natalia Poklonskaja veröffentlicht diesen Aufsatz auf ihrer Facebook-Seite:

Nach einer weiteren amerikanischen Intervention im Nahen Ostens und der Ermordung von General Soleimani, dem Absturz eines Flugzeugs und einem Raketenangriff aus dem Iran sind viele Menschen besorgt und fragen sich ob der Dritte Weltkrieg ausbrechen wird? 

Ich werde Sie nun ärgern: Er dauert schon lange an.

Dieser Krieg drückt sich in Form von lokalen Konflikten aus – ich werde einige davon nennen:

-Die “humanitäre Intervention” der NATO gegen Jugoslawien in Form der Bombardierungen und der Zerstörung eines souveränen Staates

-Der Einmarsch der USA in den Irak

-Die georgische Provokation im August 2008

-Die Massaker des IS in Syrien

-Die Bombardierung und Zerstörung des Donbass

-Der zügellose Faschismus in der Ukraine

-Die gegenseitigen Antworten mittels Rakten Nahen Osten…

-Und vor allem die zunehmenden Versuche der USA, Regime in einzelnen Ländern durch Putsche zu stürzen.

Der Dritte Weltkrieg wird nicht die Ereignisse des zwanzigsten Jahrhunderts wiederholen. Es wird keine Feldzüge eines Regiments gegen ein anderes mit einem aufgesteckten Bajonett geben – die Zeiten haben sich geändert.

Ganze Länder werden bereits auf andere Weise versklavt, ähnlich wie in der Handlung der TV-Serie “Game of Thrones” und dem Film “Wag the Dog”, beim letzteren wie wir mittels Informationskrieg manipuliert werden.

Zum Beispiel der Maidan von 2014. Auch das ist ein Teil des Dritten Weltkriegs.
Nun müssen weder Trump noch andere “Krieger” den Iran oder andere Länder, die für sie von Interesse sind bombardieren. Es gibt andere Methoden. 

Zum Beispiel Wirtschaftsblockaden und Sanktionen. Das ist genau das, was der US-Präsident dem Iran versprochen hat. Diese Methode werden auch gegen Russland eingesetzt, um uns unserer Unabhängigkeit zu berauben.

Das Schlimmste ist, dass die einfachen Leute in diesem Dritten Weltkrieg zu Verhandlungsobjekten werden. 

Sie haben ein Massaker in Syrien oder im Donbass inszeniert, Dabei sind ihnen menschliche Schicksale egal oder das Kinder verkrüppelt werden, schließlich haben diejenigen, die die Welt regieren wollen, keine Skrupel vor solchen Kleinigkeiten. 

Und wer weiß, wie die Fortsetzung der “militärischen Operationen” der neuen Ära liegen werden …

Natalia Poklonskaya

22.1.20

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"Es ist zu spät, um 5G wirklich sicher zu machen"




Die Diskussion um Huawei und China greift laut dem Kryptographen Bruce Schneier zu kurz. Vielmehr habe 5G zentrale Sicherheitsprobleme, die nicht mehr gelöst werden könnten.

Der Sicherheitsexperte und Kryptograph Bruce Schneier hat sich in der Diskussion rund um die 5G-Sicherheit zu Wort gemeldet, die sich derzeit vor allem um die Frage der chinesischen Einflussnahme auf die Netzwerktechnik des ebenfalls aus China stammenden Netzwerkausrüsters Huawei dreht. Laut Schneier seien diese Bedenken zwar leicht zu verstehen, die Probleme bei der 5G-Sicherheit seien jedoch deutlich umfangreicher und tiefer.

"Chinesen, Iraner, Nordkoreaner und Russen brechen seit Jahren in US-Netzwerke ein, ohne die Kontrolle über die Hardware, die Software oder die Unternehmen, die die Geräte herstellen, zu haben", erklärt Schneier. 

Auch die NSA breche seit Jahren in fremde Netzwerke ein. Der britische Geheimdienst GCHQ hatte laut den Snowden-Dokumenten die belgische Telefongesellschaft Belgacom gehackt, zu deren Kunden beispielsweise die EU-Kommission gehört. "An diesen Angriffen wird auch 5G nichts ändern", sagt Schneier. Doch auch 5G selbst habe einige zentrale Probleme.

Drei zentrale Sicherheitsprobleme bei 5G


Schneier sieht drei zentrale Sicherheitsprobleme bei 5G. "Erstens sind die Standards einfach zu komplex, um sie sicher zu implementieren", erklärt Schneier. Das sei zwar ein generelles Problem, bei 5G aber besonders ausgeprägt. Hinzu komme, dass ein Großteil des Netzes virtualisiert werde. 

Das bedeute, dass die Funktionen in Software auf dynamisch konfigurierbarer Hardware implementiert würden, was die Angriffspunkte dramatisch erhöhe.
Ein zweites Problem ist laut Schneier die Rückwärtskompatibilität. 

Da 5G auf 4G aufbaut und in den meisten Installationen untrennbar miteinander vermengt sei, könnten Angreifer beispielsweise 5G-Systeme dazu zwingen, anfälligere 4G-Protokolle zu verwenden.
"Drittens haben die 5G-Standardkomitees viele Gelegenheiten zur Verbesserung der Sicherheit verpasst", erklärt Schneier. Viele der neuen Sicherheitsfunktionen seien optional, die Netzbetreiber könnten sich dafür oder dagegen entscheiden, sie zu implementieren. 

Das sei bereits bei 4G so gemacht worden und habe dazu geführt, dass Netzbetreiber zum Teil auch obligatorische Sicherheitsmerkmale nicht implementiert hätten, weil dies zu teuer gewesen sei. "Schlimmer noch: Bei 5G wurden Entwicklung, Leistung, Kosten und Markteinführungszeit über die Sicherheit gestellt, die als nachträgliche Maßnahme behandelt wurde", kritisiert Schneier.

Entsprechend seien bereits im November Sicherheitslücken entdeckt worden, die es ermöglichen, 5G-Nutzer in Echtzeit zu verfolgen, gefälschte Notfallwarnungen zu erhalten oder die Verbindung zum 5G-Netz ganz zu unterbrechen. An dieser Stelle sei auch auf den SMS-Nachfolger RCS hingewiesen, der das Mitlesen von SMS ermöglicht.

Zugriff und Gewinn statt Sicherheit


All diese Probleme seien darauf zurückzuführen, dass kurzfristige Unternehmensgewinne gegenüber dem breiteren gesellschaftlichen Gut vorherrschen würden. "In einer kapitalistischen freien Marktwirtschaft besteht die einzige Lösung in der Regulierung von Unternehmen", erklärt Schneier. 

Daran hätten die USA jedoch bisher kein Interesse gezeigt. Hinzu komme, dass Geheimdienste wie die NSA oder Strafverfolgungsbehörden wie das FBI von unsicheren Systemen profitieren würden, um ihre eigene Datenerfassung zu erleichtern.

Für 5G sei es zu spät, all die Sicherheitsprobleme zu lösen. Schneier hofft, dass es bei 6G anders läuft. Die Normungsgremien hätten gerade mit einer Diskussion über die nächste Iteration des Mobilfunks begonnen. 

Bis dahin schlägt Schneier vor, sichere Systeme auf das unsichere Netzwerk aufzubauen. So schütze Verschlüsselung in Messengern vor dem Abhören und verteilte Protokolle vor Unterbrechungen.



20.1.20

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EU-weites Problem: Chemie in Leitungswasser verursacht Tausende Todesopfer im Jahr



Rund fünf Prozent aller Blasenkrebsfälle innerhalb Europas sind auf Trihalogenmethane im Trinkwasser zurückzuführen, ein Nebenprodukt bei der Desinfektion von Trinkwasser. Dies ergab eine EU-Studie. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Innerhalb der EU erkrankten im Jahr 2016 135.000 Menschen an Blasenkrebs. In der Regel ist diese Krebsart durch einen einfachen chirurgischen Eingriff gut behandelbar, sofern sie frühzeitig diagnostiziert wird. Die meisten Fälle von Blasenkrebs innerhalb der EU treten in Zypern, Malta und Irland auf. 

An der Studie, die Trinkwasser auf Trihalogenmethane untersuchte, nahmen 26 EU-Länder teil. Bulgarien und Rumänien wurden nicht berücksichtigt, da es hier an verlässlichen Daten fehlte. 
Trihalogenmethane (THM) sind ein Nebenprodukt bei der Desinfektion von Trinkwasser oder der Wasseraufbereitung. Wenn Chlor, die Hauptchemikalie zur Desinfektion von Trinkwasser, mit organischen Stoffen wie Schweiß und Urin reagiert, können THM entstehen. Eine erhöhte Aufnahme von THM steigert das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken
Die EU hat die gesetzliche Grenze von THM auf 100 µg/l festgelegt. Eine Konzentration an THM von 50 µg/l führt – zumindest bei Männern – zu einer Verdoppelung des Risikos für Blasenkrebs. Dies ergab eine Studie des Barcelona Institute for Global Health. In Barcelona liegt der Wert über dem gesetzlichen Höchstwert von 100 µg/l.
Es ist schwierig, einen Bezug zwischen THM-Aufnahme und Blasenkrebs herzustellen, da viele andere Faktoren ebenfalls zu einer Krebserkrankung beitragen. Die statistischen Methoden jedoch, mit denen die Forscher die zuzuordnenden Fälle einschätzen, erlauben zumindest einen ungefähren Überblick. 
So weisen die Autoren der Studie darauf hin, dass bei einer Senkung der THM-Werte in den dreizehn am schlimmsten betroffenen Ländern 2.868 Fälle von durch Trinkwasser hervorgerufenem Blasenkrebs pro Jahr möglicherweise hätten vermieden werden können.
Die Trinkwasserrichtlinie der EU wird die Studie womöglich nicht beeinflussen. Zunächst müssen die genauen biologischen Zusammenhänge zwischen THM und Blasenkrebs nachgewiesen werden. Auch die Höchstwerte werden bisher nicht angepasst. 

14.1.20

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Die Proteste im Iran sind eine Inszenierung Washingtons




Es ist schwer zu entscheiden, wer der Dümmste ist. Die protestierenden iranischen Studenten oder die iranische Regierung.
von Paul Craig Roberts
Die iranische Regierung, wie auch die Regierungen Russlands und Chinas, erlaubt NGOs, die von ihren Feinden in Washington und Großbritannien finanziert werden, im Iran zu operieren. Unbekümmert, ja sogar dumm, erhalten iranische Studenten Geld, Ermutigung, Organisation und Unterstützung von den aus dem Ausland finanzierten NGOs.
Um zu zeigen, wie dumm die Studenten sind, rufen sie Berichten zufolge, dass der Feind nicht Amerika ist, das Land, das ihnen mit Bomben droht, sondern die iranische Regierung. Nach dem Irak, Libyen und Syrien fragt man sich, warum die iranischen Studenten ihr Land in einem ähnlichen Zustand des Chaos und der Zerstörung sehen wollen. Man fragt sich, warum die Regierung eine Universität finanziert, die so dumme Studenten hervorbringt.
Ich habe nie eine Erklärung gesehen, warum Länder die auf Washingtons Liste stehen für einen Regimewechsel die fünfte Kolonnen in ihrem Land finanzieren darf. Versuchen der Iran, Russland und China zu zeigen, wie demokratisch sie sind, indem sie den Verrat akzeptieren?
Soweit ich weiß, gibt es keine iranischen, chinesischen oder russischen NGOs, die einen Regimewechsel in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich oder einem anderen Vasallenstaat Washingtons fordern. In den USA kann sich der Präsident nicht einmal mit dem Präsidenten Russlands treffen, ohne beschuldigt zu werden, Amerika zu verraten. Die Vorstellung das von Russland finanzierte NGOs einen Regimewechsel organisieren oder vorantreiben, würde von Washington nie toleriert werden.
Dass der Iran, Russland und China dies zulassen, wirft Fragen nach der Kompetenz dieser Regierungen auf.
The Iranian Protests Are a Washington Orchestration

10.1.20

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5G gefährdet Genauigkeit der Wettervorhersagen



Meteorologen sind besorgt: 5G-Anlagen verdrängten Frequenzen, die für Wettersatelliten wichtig sind. Das habe Wirkungen auf die Datenqualität.


Die Auswirkungen der neuen Mobilfunktechnologie 5G werden derzeit kontrovers diskutiert.

Jetzt schalten sich auch die Meteorologen ein. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist alarmiert: «Der Wettlauf um 5G droht andere von den Funkfrequenzen abhängige Technologien zu verdrängen – einschliesslich jener der weltweit kritischen nationalen Unwetter-Frühwarnsysteme», sagt der Meteorologe und Frequenzexperte Eric Allaix von der WMO

«Die Interferenzen durch den neuen 5G-Mobilfunkstandard kann den Betrieb der bestehenden 
Erdbeobachtungssatellitensysteme gefährden und die Wettervorhersage deutlich unzuverlässiger machen.»

5G-Ausbau als Problem

Grund für die Besorgnis: Auch 5G will die begrenzt vorhandenen 24-Gigahertz-Frequenzbänder nutzen, die derzeit für Wettersatelliten reserviert sind. Dagegen wehrte sich die WMO, denn jüngst beriet an der Weltkonferenz für die Frequenzverteilung über 160 Länder – unter anderem die Schweiz – darüber, wer auf welchen Wellenlängen funken darf.

Für genaue Wettervorhersagen seien zahlreiche Satelliten mit Sensoren ausgerüstet, die den Wasserdampf und die solare und thermische Strahlungsflüsse zwischen der Atmosphäre und der Erdoberfläche messen würden, erklärt Meteorologe Allaix.

Durch den 5G-Ausbau würden diese Messungen nicht mehr genau stattfinden können. «Das wird enorme Auswirkungen auf kurzfristige Wettervorhersagen haben, aber auch auf unsere Fähigkeit, verlässliche Daten zur Analyse des Klimawandels zu sammeln.»   

Auch in der Schweiz ein Thema

Auch Meteo Schweiz ist besorgt: «Einige der Wettersatelliten-Messtechnologien benutzen elektromagnetische Wellen, deren Frequenz in der Nähe der 5G-Frequenzen liegen», sagt Sprecherin Nina Aemisegger.

«Zu starke 5G-Signale können die Messungen der Satelliten beeinträchtigen und stören.»

Der Schutz von wissenschaftlich genutzten Frequenzbändern bleibe für die Schweiz darum ein wichtiges Thema. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) würden dabei eng zusammenarbeiten.

Eine Alternative zur satellitengestützten Wetterbeobachtung gebe es nicht: «Die dafür verwendeten Frequenzen hängen von der atomaren Struktur der Wasserdampf-Moleküle ab.» Ziel sei deshalb eine Minimierung der Auswirkungen von 5G auf diese Sensoren.

Zwar seien in der Schweiz und in Europa im Vergleich zu den USA tiefere Limiten für die Störpegel durch 5G vorgesehen. Aemisegger:

«Die Qualität der globalen numerischen Wetterprognose beeinflusst aber immer auch die Qualität der Wetterprognosen in der Schweiz.»

Um die Störung durch 5G zu minimieren, erwägt der Bund neben Grenzwerten auch technische Massnahmen wie den Einbau von Filtern in 5G-Antennen. Diese Kosten müssten die Hersteller berücksichtigen.



4.1.20

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PEPE ESCOBAR: Die USA starten mit einem Kick ins 2020 und erklären dem Iran den Krieg




Der Irak ist das bevorzugte Schlachtfeld eines Stellvertreterkrieges gegen den Iran, der sich nun zu einem heißen Krieg mit verheerenden Folgen ausweiten kann.
Es spielt keine Rolle, woher das grüne Licht für das gezielte Attentat der USA in Bagdad auf Quds Force-Kommandeur Major General Qassem Soleimani und den Hashd al-Shaabi-Sekretär Abu Madhi al-Muhandis kam.
Dies ist eine Kriegshandlung. Einseitig, provokativ und illegal.
Präsident Donald Trump könnte den Befehl erteilt haben. Der tiefe Staat der USA könnte es ihm befohlen haben. Oder die üblichen Verdächtigen haben alles zu verantworten.
Meinen besten Geheimdienstquellen in Südwest-asiatische Raum zufolge, “gab Israel den USA die Koordinaten für die Ermordung von Qassem Soleimani, da sie die negativen folgen des Attentats auf sich selbst vermeiden wollten.”
Es spielt dabei keine Rolle, dass Trump und der Deep State sich im Krieg befinden.
Eine der wenigen geopolitischen Obsessionen, die sie verbinden, ist die ununterbrochene Konfrontation mit dem Iran. Das Pentagon hat den Iran als eine von den fünf Top-Bedrohungen gegen die USA qualifiziert, fast auf der gleichen Ebene wie Russland und China.
Und es kann keine erschreckender Provokation gegen den Iran geben – in einer langen Liste von Sanktionen und Provokationen – als das, was gerade in Bagdad passiert ist
Der Irak ist jetzt das bevorzugte Schlachtfeld eines Stellvertreterkrieges gegen den Iran, der sich nun zu einem heißen Krieg mit verheerenden Folgen ausweiten könnte.
Wir wussten, dass es so kommen würde. In den israelischen Medien gab es eine Menge Gerüchte von ehemaligen Militärs und Mossad-Beamten. Es gab explizite Drohungen des Pentagon. Ich habe das letzte Woche in Umbrien ausführlich mit dem Analysten Alastair Crooke besprochen, der sehr besorgt war. Ich erhielt besorgte Nachrichten aus dem Iran.
Die unvermeidliche Eskalation durch Washington wurde bis zum späten Donnerstagabend hier in Palermo diskutiert, eigentlich nur wenige Stunden vor dem Anschlag. (Sizilien ist übrigens, in der Terminologie der US-Generäle, AMGOT: American Government Occupied Territory.)
Wieder einmal zeigen die Handlungen der Exceptionalisten, wie berechenbar sie sind. Trump wird durch Anklagen in die Enge getrieben. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu wurde angeklagt. 
Es geht doch nichts über eine äußere “Bedrohung”, um die internen Problem vergessen zu machen und die Kläger gegen einen gemeinsamen Feind zu vereinen.
Oberster Führer Ayatollah Khamenei weiß über diese komplexen Variablen wie über seine Verantwortung als die Macht, die sie als rote Linien aufgestellt haben. Es überrascht nicht, dass er bereits offiziell angekündigt hat, dass es einen Rückschlag geben wird: 
Eine heftige Rache erwartet die Kriminellen, die sein Blut und das Blut anderer Märtyrer an den Händen haben.”
Erwarten Sie, dass es sehr schmerzhaft sein wird.
Rückstoß durch tausende kleine Schnitte
Vor zwei Jahren traf ich al-Muhandis in Bagdad – wie auch viele andere wie Hashd al-Shaabi-Mitglieder. Hier ist mein Bericht. Der Tiefe Staat ist absolut erschrocken, dass Hashd al-Shaabi (Popular Mobilization Forces), eine Basisorganisation auf den Weg gebracht hat, die so so mächtig wie die Hisbollah ist. Großayatollah Sistani, die oberste religiöse Autorität im Irak, die von allen respektiert wird, unterstützt sie voll und ganz.
Der amerikanische Angriff zielt also auch auf Sistani ab – ganz zu schweigen davon, dass Hash al-Shaabi nach den Richtlinien des irakischen Premierministers Abdel Mahdi operiert. Das ist ein großer strategischer Fehler, der nur von Amateuren begangen werden kann.
Generalmajor Soleimani hat natürlich den gesamten Tiefen Staat immer wieder gedemütigt – und konnte als Militärstratege alle zum Frühstück, Mittag- und Abendessen verspeisenEs war Soleimani, der den ISIS/Daesh im Irak besiegte – nicht die Amerikaner, die die Raqqa in Schutt und Asche gelegt haben
Soleimani ist ein Superheld von fast mythischem Status für Legionen von jungen Hisbollah-Anhängern, Houthis im Jemen, alle Stränge der Widerstandskämpfer im Irak und in Syrien, den Islamischen Dschihad in Palästina und alle in den südlichen Breitengraden der Welt in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Es gibt absolut keine Möglichkeit, dass die USA ihre Truppen im Irak aufrechterhalten können, wenn die Nation nicht durch ein Blutbad wieder besetzt wird.
Und vergessen Sie die “Sicherheit”: keine Militärmacht ist jetzt irgendwo sicher, von der Levante bis nach Mesopotamien und zum Persischen Golf.
Die einzige erlösende Eigenschaft aus dieser großen strategischen Fehlentscheidung und Kriegserklärung ist vielleicht der letzte Sargnagel des Südwest-asiatischen Kapitels der US- Basen. Der iranische Premierminister Javad Zarif hat eine passende Metapher dafür gefunden:
 Der “Baum des Widerstands” wird weiter wachsen. Das Imperium könnte sich ebenso gut von Südwestasien verabschieden.
Kurzfristig wird Teheran äußerst vorsichtig reagieren. Eine Andeutung von – erschütternden – Dingen, die noch kommen werden: Es wird mit tausend Schnitte zurückgeschlagen. So wie das Treffen des Exceptionalist-Rahmens – und der Mentalität – wo es wirklich weh tut. So beginnt 2020 nicht mit einem Knall, sondern mit der Freisetzung von winselnden Kriegshunden.
PEPE ESCOBAR: US Kick Starts Raging ’20s Declaring War on Iran  

1.1.20

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Griechenland zwingt die Bürger zu elektronischen Zahlung!





Griechen, die 30% ihres Einkommens nicht per elektronischer Zahlung ausgeben, müssen zukünftig mit einer Strafe rechnen. Wenn eine Einzelperson nur 20% des Einkommens per Elektronischer Zahlung ausgibt muss diese daher auf die restlichen 10% eine Steuer von 22% entrichten!
Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der seit seiner Wahl am 8. Juli 2019 eine Reihe von Maßnahmen ergriffen hat, um die marode Wirtschaft des Landes wieder in Gang zu bringen präsentierte diesen Plan, der vorsieht sieht das die Bevölkerung fast ein Drittel ihres Einkommens per elektronischer Zahlung auszugeben hat.
Kyriakos Mitsotakis versucht damit, die zügellose Steuerhinterziehung in Griechenland zu beenden. Die Steuerhinterziehung ist als “Nationalsport” des Landes bekannt, und Griechenland verfügt über die größte Schattenwirtschaft Europas.
Mitsotakis’ Regierung erwartet, mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr aus dieser Initiative zu regeneriern, wenn er die Griechen dazu zwingenkann, 30% ihres Einkommens elektronisch auszugeben, sagte Alex Patelis, der Chef-Wirtschaftsberater des Premierministers, dem Telegraph.
Menschen, die das Ziel nicht erreichen, werden mit einer Geldstrafe von 22% auf die Fehlmenge gebüßt. Wenn eine Einzelperson nur 20% ihres Einkommens auf elektronischem Wege ausgibt, muss sie auf die restlichen 10% eine Steuer von 22% zahlen.
“Dies ist eine große Initiative im nächsten Jahr, die entweder mehr Einnahmen bringt, weil (Menschen) die Strafe zahlen werden oder eher wegen der (höheren) Mehrwertsteuereinnahmen”, sagte Patelis. Die vorausgesagten Einnahmen werden wahrscheinlich am “unteren Ende” der Schätzungen liegen und die Banken des Landes werden dazu beitragen, die Maßnahmen durch Meldung der Ausgaben an die Behörden durchzusetzen.
Wenn ein Grieche 1.000 € pro Monat verdiente und nur 15 % seines Einkommens auf elektronischem Wege bezahlte, müsste er z.B. eine Strafe von etwa 400 € pro Jahr zahlen. 
Die Regierung ist zuversichtlich, dass eine solche Politik nicht noch mehr Arbeitnehmer in die boomende Schattenwirtschaft des Landes treiben würde und sie dazu verleitet, ihre Einkünfte zu unterbewerten, was in Griechenland ein großes Problem darstellt.
Die Griechen können dann ihre Zahlungen einschließlich Miete per Kreditkarten und Banküberweisungen nutzen.
Viele Arbeitnehmer in Griechenland erhalten ihren Lohn immer noch in bar, mit dem sie dann ihre Miete und Rechnungen bezahlen.
Viele Länder Südeuropas haben boomende Schattenwirtschaften, wobei Griechenland zu den schlimmsten gehört, obwohl das Ausmaß der Aktivitäten der Schattenwirtschaft nur indirekt gemessen werden kann. 
Laut einer 2017 veröffentlichten Studie des Instituts für angewandte Wirtschaftsforschung der Universität Tübingen in Deutschland wird die griechische Schattenwirtschaft auf durchschnittlich 21,5% des BIP geschätzt. Seine südeuropäischen Nachbarstaaten Italien und Spanien weisen eine Schattenwirtschaften von 19,8% bzw. 17,2% des BIPs auf.
Die Politik von Mitsotakis hat Griechenland wieder auf den Wachstumspfad zurückgeführt, aber die Wirtschaft des Landes bleibt mit einer Produktion, die immer noch ein Viertel unter dem Niveau vor der Finanzkrise liegt sehr träge.
Country forcing citizens to spend electronically