20.3.23

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 Wie lange wird es noch Bargeld geben? 

 
 

 

Eine digitale Zentralbankwährung sei «unvermeidlich», betont die Makrostrategin der Deutschen Bank, Marion Laboure, in einem Artikel auf der Website des WEF. 

 

Marion Laboure, Makrostrategin der Deutschen Bank, hat auf der Website des Weltwirtschaftsforums (WEF) einen Beitrag veröffentlicht, in dem sie sich mit einem beliebten Thema der in der Schweiz ansässigen Gruppe beschäftigt: Der digitalen Zentralbankwährung (CBDC) und der endgültigen Abschaffung des Bargelds.

Eine digitale Zentralbankwährung sei «unvermeidlich», betont die Strategin der Deutschen Bank, da 90 Prozent der Zentralbanken bereits eine solche entwickelten und sich der Prozentsatz der Länder, die eine CBDC erprobten, innerhalb eines Jahres verdoppelt habe. Schweden, Brasilien und China seien die Länder, die auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft besondere Fortschritte gemacht hätten.

Eindringlich geht Laboure in ihrem Artikel auf die Vorteile der digitalen Zentralbankwährung ein. So biete sie dem Bürger mehr Sicherheit und könne ihn vor Überfällen schützen. Eine These, die von vielen Datenschutz- und Sicherheitsexperten als höchst umstritten angesehen wird.

In Schweden sei laut einer Umfrage der Riksbank aus dem Jahr 2020 der Anteil der Menschen, die Bargeld benutzten, von 2010 bis 2020 von etwa 40 Prozent auf weniger als 10 Prozent gesunken, lässt Laboure wissen. Dies sei unter anderem auf Marketing- und Informationskampagnen der Regierung zurückzuführen. Auch die Pandemie habe den Trend zur Digitalisierung des Geldes beschleunigt.

China sei der weltweit grösste Markt für mobile Zahlungen und führend bei Peer-to-Peer-Zahlungen, fährt Laboure fort. Laut einer Studie der Deutschen Bank würden mehr als drei Viertel der Chinesen digitale Zahlungen anstelle von Bargeld nutzen. 

Die weit verbreitete Verwendung von QR-Codes habe die Digitalisierung durch Alipay und WeChat Pay ebenfalls unterstützt. Aufgrund ihrer «Einfachheit und Sicherheit» erfreue sie sich immer grösserer Beliebtheit.

Die gute Nachricht für alle, denen klar ist, dass die digitale Zentralbankwährung eine noch nie dagewesene totalitäre Kontrolle ermöglichen wird: Bargeld ist laut Laboure bei den Verbrauchern nach wie vor beliebt. 

Bei einer Umfrage der Deutschen Bank im Dezember 2022 unter 3600 Personen im Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, China, Deutschland, Frankreich und Italien hätten 21 Prozent der Amerikaner und 28 Prozent der Europäer Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel angegeben.

Darüber hinaus glaube mehr als die Hälfte der in den Industrieländern lebenden Menschen, dass es Bargeld immer geben werde – ein Standpunkt, der sich nach der Covid-19-Pandemie nicht geändert habe. Dies deute darauf hin, dass es Bargeld noch eine Weile geben werde, so Laboure.

Zudem seien viele Menschen auf der ganzen Welt nach wie vor auf Bargeld angewiesen, insbesondere ältere Menschen und diejenigen, die Bargeld für kleinere Zahlungen verwendeten. Auf globaler Ebene hätten 1,4 Milliarden Menschen (über 20 Prozent der Weltbevölkerung) keine Bankverbindung.

Quelle

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